Fluchtwege richtig kennzeichnen

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❓ Warum die richtige Fluchtwegkennzeichnung lebenswichtig ist

In Industrie, Bau, Logistik, Handel und öffentlichen Einrichtungen steht die Sicherheit von Mitarbeitenden, Besuchern und Kunden an erster Stelle. Besonders in Notfällen können korrekt gekennzeichnete Fluchtwege über Leben und Tod entscheiden. Doch welche Normen gelten? Welche Schilder sind Pflicht? Und wie unterscheiden sich klassische von langnachleuchtenden Schildern? Genau diese Fragen – und viele weitere – klären wir im folgenden Beitrag.

✅ Sicherheit im Ernstfall: Die Bedeutung korrekter Fluchtwegkennzeichnung

Ein Notfall tritt immer unvorhersehbar ein – sei es ein Brand, ein technischer Defekt oder eine andere Gefahrenlage. Menschen geraten dabei oft in Panik, ihre Orientierung ist eingeschränkt, und sie verlassen sich auf sichtbare Hinweise. Ohne eine durchdachte Kennzeichnung von Fluchtwegen riskieren Unternehmen chaotische Evakuierungen, Verletzungen und rechtliche Konsequenzen.

Die größten Herausforderungen für Betriebe

  • Rechtssicherheit: Erfüllung der Vorgaben aus DIN EN ISO 7010, ASR A1.3 und DIN ISO 16069.
  • Sichtbarkeit: Schilder müssen bei Tageslicht, Dunkelheit, Rauch oder Stromausfall klar erkennbar sein.
  • Eindeutigkeit: Schilder, Symbole und Pfeile dürfen keine Missverständnisse hervorrufen.
  • Integration: Kombination mit Fluchtweg Beleuchtung, Notleuchten, Plänen und weiteren Sicherheitssystemen.

Eine saubere Umsetzung ist somit nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern auch ein entscheidender Beitrag zur Unternehmensverantwortung.

⚖️ Gesetzliche Vorgaben zur Fluchtwegkennzeichnung im Überblick

Um Fluchtwege rechtssicher und eindeutig zu kennzeichnen, müssen Unternehmen eine Reihe verbindlicher Normen und Vorschriften beachten. Die folgende Übersicht zeigt die wichtigsten Regelwerke und ihre praktische Bedeutung im Überblick.

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Für die Kennzeichnung von Flucht- und Rettungswegen ist stets die aktuelle Norm DIN EN ISO 7010 zu verwenden – die veraltete DIN 4844 darf nicht mehr eingesetzt werden, da nur die neue Norm europaweit gültig und rechtssicher ist.

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⬇️ Fluchtwegbeschilderung richtig einsetzen – Pfeilrichtungen und ihre Bedeutung

Die korrekte Anwendung von Richtungspfeilen auf Rettungsweg Schildern ist elementar, damit Menschen im Notfall ohne Verzögerung den sichersten Weg erkennen. Die Norm DIN ISO 16069 definiert eindeutig, welcher Pfeil wann verwendet werden darf.

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Missverständnisse entstehen häufig, weil „Pfeil nach unten“ fälschlich als Anweisung durch eine Tür interpretiert wird. Die Norm macht deutlich: Nur mit dem „Pfeil nach oben“ wird der Hinweis „durch die Tür gehen“ gegeben, selbst wenn diese Tür Teil des Fluchtweges ist.

Mit der normgerechten Gestaltung der Pfeilrichtungen schaffen Sie Sicherheit, Klarheit und vermeiden im Ernstfall gefährliche Fehlinterpretationen.

Bitte beachten Sie, dass die Rettungszeichen E001 und E002 ausschließlich in Kombination verwendet werden dürfen. Die zugehörigen Pfeile können dabei in 45°-Schritten gedreht werden, um den Fluchtweg eindeutig darzustellen.

Für Erste-Hilfe-Einrichtungen – wie etwa das Notruftelefon – schreibt die DIN/TR 4844-4 die Kennzeichnung mit einem Richtungspfeil vor. Dieser wird je nach Laufrichtung angepasst.

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💡 Langnachleuchtende Rettungszeichen für maximale Sichtbarkeit

In Notfallsituationen wie Bränden müssen Rettungswege, Erste-Hilfe-Einrichtungen und Brandbekämpfungsmittel schnell und zuverlässig auffindbar sein. Langnachleuchtende Schilder bieten hier einen entscheidenden Vorteil: Sie speichern Licht und geben es bei Dunkelheit über Stunden hinweg wieder ab. So bleibt die Orientierung auch dann gewährleistet, wenn die reguläre Beleuchtung ausfällt.

Vorteile langnachleuchtender Sicherheitskennzeichen:

  • Sichtbar ohne zusätzliche Stromversorgung
  • Lange Nachleuchtdauer
  • Ergänzende Funktion zu Notleuchten

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Die Arbeitsstättenverordnung sowie die ASR A1.3 verpflichten Unternehmen ohne Sicherheitsbeleuchtung zum Einsatz dieser Kennzeichnung. Ergänzend konkretisiert die ASR 3.4/7 die Vorgaben und definiert Mindestanforderungen an langnachleuchtende Sicherheitsleitsysteme.

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👓 Erkennungsweiten von Fluchtwegschildern

Ein entscheidender Faktor ist die Lesbarkeit und Erkennbarkeit von Fluchtwegschildern. Die Normen geben klare Vorgaben, welche Schildgrößen bei welchen Sichtweiten einzusetzen sind. So wird sichergestellt, dass Schilder auch in großen Hallen, langen Fluren oder öffentlichen Gebäuden eindeutig wahrgenommen werden.

Eine Übersicht über die empfohlenen Erkennungsweiten gemäß ASR A1.3 finden Sie in der folgenden Tabelle.

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👁️ Fahnenschilder und Winkelschilder – Sichtbarkeit aus allen Richtungen

Nicht in jedem Fall reicht ein Wandschild aus – besonders dann nicht, wenn Fluchtwege auch aus seitlichen Perspektiven deutlich erkennbar sein sollen. Gerade in Fluren mit unterschiedlichen Laufwegen sind Fahnenschilder oder Winkelschilder ideal. Sie ragen in den Raum und sind dadurch aus mehreren Richtungen gleichzeitig erkennbar.

  • Fahnenschilder: Ein doppelseitiges Schild, das im 90°-Winkel von der Wand absteht, in den Raum hineinragt und von beiden Seiten sichtbar ist.
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  • Winkelschilder: Auch als Nasenschild bekannt – es wird im Winkel an der Wand montiert und ist dadurch aus drei Blickrichtungen sichtbar – ideal für Bereiche mit schräger Sichtachse.
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Sie stellen sicher, dass ein Fluchtweg auch aus seitlicher Perspektive klar sichtbar ist.

Beispiel_Fahnenschild_(1).pngBeispiel_Winkelschild_(1).png

Weitere Informationen zu Fahnen- und Winkelschildern finden Sie in unserem Blogbeitrag über Fahnen-, Winkel- und Prismenschilder.

👥 Sammelstellenschilder und zusätzliche Rettungszeichen

Nach einer Evakuierung ist es von zentraler Bedeutung, dass alle Personen an einem sicheren Ort zusammentreffen, um Vollzähligkeit zu prüfen und weitere Maßnahmen einzuleiten. Sammelstellenschilder kennzeichnen diesen Bereich eindeutig und sorgen dafür, dass keine Verwirrung entsteht. Sie sind ein fester Bestandteil jeder normgerechten Evakuierungsplanung und erleichtern Einsatzkräften die schnelle Koordination vor Ort.

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Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl ergänzender Rettungszeichen, die für ein ganzheitliches Sicherheitskonzept unverzichtbar sind. Dazu gehören insbesondere:

  • Erste-Hilfe-Einrichtungen, die schnelle medizinische Versorgung ermöglichen
  • Defibrillatoren, die bei Herznotfällen Leben retten können
  • Notruftelefone, um Hilfe zu alarmieren, wenn kein Mobilfunknetz verfügbar ist
  • Augenduschen, für den schnellen Notfall-Einsatz bei Gefahrstoffkontakt
  • Notduschen, um großflächige Verunreinigungen sofort abzuspülen
  • Krankentragen, zur schnellen und sicheren Evakuierung verletzter Personen
  • Not- und Rettungsausstiege, die zusätzliche Fluchtoptionen im Ernstfall eröffnen

Durch die Kombination von Fluchtwegkennzeichnung, Sammelstellenschildern und zusätzlichen Rettungszeichen entsteht ein Sicherheitskonzept, das weit über die reine Fluchtwegführung hinausgeht. Es schafft Orientierung, reduziert Risiken und stellt sicher, dass im Notfall alle relevanten Informationen und Hilfsmittel schnell verfügbar sind.

🌫️ Langnachleuchtende Leitsysteme gem. ASR 3.4 – Orientierung auch bei Rauchentwicklung

Im Brandfall steigt Rauch nach oben und kann dazu führen, dass hoch angebrachte Schilder nur schwer oder gar nicht mehr zu erkennen sind. In solchen Situationen bieten langnachleuchtende Leitsysteme gemäß ASR 3.4 eine wichtige Ergänzung, da sie die Orientierung sichern, wenn klassische Beschilderungen beeinträchtigt sein könnten.

  • Die Anbringung erfolgt in einer Höhe von etwa 30–40 cm über dem Boden.
  • Sie sind auch bei dichter Rauchentwicklung gut sichtbar.
  • In Kombination mit langnachleuchtenden Schildern entsteht ein besonders effektives Sicherheitskonzept, das ohne Stromversorgung funktioniert.

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Diese Systeme sind nicht nur eine sinnvolle Ergänzung, sondern in vielen Bereichen – etwa Industrieanlagen, Tunneln und öffentlichen Gebäuden – auch vorgeschrieben. So wird gewährleistet, dass Fluchtwege selbst unter erschwerten Bedingungen zuverlässig erkennbar bleiben.

🔊 Notleuchten und Türwächter: Technische Ergänzungen für mehr Sicherheit

Neben der klassischen Fluchtwegkennzeichnung mit Schildern spielen auch technische Systeme eine entscheidende Rolle für die Sicherheit im Notfall.

Notleuchten sorgen dafür, dass Rettungswege auch bei Stromausfall zuverlässig beleuchtet bleiben.

Ein Türwächter hingegen ist eine mechanisch-elektronische Sicherungseinrichtung an Notausgangstüren. Er verhindert die unbefugte Nutzung im Alltag und löst beim Öffnen der Tür ein deutlich wahrnehmbares Alarmsignal aus. So wird sichergestellt, dass Notausgänge jederzeit zugänglich sind, im Ernstfall genutzt werden können und dennoch gegen Missbrauch geschützt bleiben.

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Gemeinsam tragen diese Systeme dazu bei, Fluchtwege funktional, sicher und normgerecht zu gestalten.

❗ Aushänge und Rettungspläne – zentrale Hinweise für den Ernstfall

Neben Schildern und Beleuchtung sind Rettungspläne ein unverzichtbarer Bestandteil eines umfassenden Sicherheitskonzepts. Sie bieten eine klare Übersicht über den Verlauf der Fluchtwege, zeigen die Standorte von Feuerlöschern, Notrufeinrichtungen und Erste-Hilfe-Punkten und helfen dadurch, im Ernstfall schnell die richtigen Entscheidungen zu treffen. Rettungspläne werden an zentralen, leicht einsehbaren Stellen angebracht und dienen sowohl Beschäftigten als auch Besuchern als wichtige Orientierungshilfe.

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Darüber hinaus sind Erste-Hilfe-Aushänge gesetzlich vorgeschrieben. Sie enthalten alle relevanten Informationen – wie Notrufnummern, Ansprechpartner und Handlungsanweisungen – und erinnern Mitarbeitende im Ernstfall an die korrekten Schritte. Zusammen mit den Rettungsplänen stellen sie sicher, dass im Notfall keine wertvolle Zeit verloren geht und alle Beteiligten sofort wissen, was zu tun ist.

📣 Fazit: Sicherheit braucht klare Orientierung

Die richtige Kennzeichnung von Fluchtwegen ist nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern ein zentrales Element jeder Sicherheitskultur. Von der Einhaltung internationaler Normen bis zur Installation von Notleuchten und Türwächtern gibt es viele Bausteine, die zusammenspielen. Unternehmen, die auf hochwertige Systeme setzen, minimieren Risiken, erfüllen alle gesetzlichen Vorgaben und schaffen Vertrauen bei Mitarbeitenden wie Besuchern.

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