Flucht- und Rettungspläne richtig umsetzen

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✅ So sorgen Sie mit normgerechten Flucht- und Rettungsplänen für Sicherheit im Ernstfall

Sicherheit im Notfall beginnt mit klarer Orientierung. Nur wenn Flucht- und Rettungspläne sowie die dazugehörige Fluchtwegbeschilderung eindeutig, aktuell und normgerecht umgesetzt sind, können Menschen im Ernstfall schnell und richtig reagieren. In vielen Betrieben zeigt sich jedoch: Die Anforderungen der ASR A1.3, ASR A2.3 und DIN ISO 23601 sind oft unbekannt oder werden nicht vollständig umgesetzt – mit potenziell gefährlichen Folgen.

Dieser Beitrag zeigt, wie Flucht- und Rettungspläne nach § 4 Abs. 4 der ArbStättV und den einschlägigen Normen, darunter ASR A1.3, ASR A2.3 und DIN ISO 23601, fachgerecht umgesetzt werden. Sie erfahren, worauf es bei der Fluchtwegkennzeichnung, der korrekten Platzierung der Schilder und der Gestaltung Ihrer Flucht- und Rettungspläne ankommt – und wie Schilder Klar Sie dabei unterstützt, ein durchdachtes Sicherheitskonzept umzusetzen.

❓ Warum korrekte Flucht- und Rettungspläne unverzichtbar sind

Ein Notfall kommt selten angekündigt – Feuer, Rauchentwicklung oder Stromausfall können schnell zur Gefahr werden. Ohne ein klar strukturiertes Sicherheitskonzept – bestehend aus Flucht- und Rettungsplänen, deutlich erkennbarer Beschilderung, regelmäßiger Unterweisung und funktionierender Notbeleuchtung – geraten Menschen im Ernstfall leicht in Panik, verlieren die Orientierung oder begeben sich unbewusst in gefährliche Bereiche.

⚖️ Rechtliche Grundlage

Laut § 4 Abs. 4 der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) ist der Arbeitgeber verpflichtet, geeignete Maßnahmen für den Fall einer Gefahr zu treffen. Einen zentralen Bestandteil dieser Maßnahmen bilden die Flucht- und Rettungspläne. Sie müssen regelmäßig geprüft, an bauliche Veränderungen angepasst und allen Beschäftigten bekannt gemacht werden. Während die ASR A1.3 die Grundlagen der Sicherheitskennzeichnung festlegt, beschreibt die ASR A2.3 die Anforderungen an Aufbau, Inhalt und Anbringung der Flucht- und Rettungspläne.

In der Praxis zeigt sich jedoch, dass viele Unternehmen mit der Umsetzung dieser Anforderungen kämpfen:

  • Veraltete oder unvollständige Pläne, die nicht mehr den aktuellen Raumstrukturen entsprechen
  • Fehlende oder uneinheitliche Symbole, etwa beim Fluchtweg Piktogramm
  • Ungeeignete Platzierung der Pläne, z. B. an schlecht einsehbaren oder unbeleuchteten Stellen
  • Mangelnde Unterweisung der Mitarbeitenden, wodurch Pläne im Ernstfall nicht richtig gelesen werden können

Diese Beispiele verdeutlichen, dass Flucht- und Rettungspläne weit mehr sind als ein formaler Aushang. Sie sind ein lebendiges Instrument des betrieblichen Sicherheits- und Evakuierungskonzepts – und ihre Aktualität sowie Verständlichkeit können im Notfall entscheidend sein.

📚 Welche Normen sind zu beachten?

Neben ArbStättV, ASR A1.3 und ASR A2.3 ist insbesondere die DIN ISO 23601 entscheidend für die Gestaltung von Flucht- und Rettungsplänen. Sie definiert, wie diese Pläne im Detail aufgebaut, dargestellt und gekennzeichnet sein müssen, um im Notfall eine intuitive Orientierung zu gewährleisten.

🏃 Die DIN ISO 23601 – Gestaltung von Flucht- und Rettungsplänen im Detail

Die DIN ISO 23601 legt die Anforderungen an Form, Inhalt und Darstellung von Flucht- und Rettungsplänen fest. Ihr Ziel ist es, eine einheitliche, leicht verständliche und international nachvollziehbare Darstellung sicherzustellen – unabhängig von Sprache oder Landesgrenzen.

1. Grundprinzipien der Norm
Die DIN ISO 23601 definiert klare Grundprinzipien, die sicherstellen, dass Flucht- und Rettungspläne einheitlich, verständlich und international lesbar sind.

  • Einheitliche Symbolik: Alle Piktogramme müssen der DIN EN ISO 7010 entsprechen. Dadurch wird sichergestellt, dass Symbole wie das Fluchtweg Piktogramm, der Feuerlöscher oder der Notausgang weltweit verständlich sind.
  • Klare Struktur: Der Plan muss übersichtlich aufgebaut sein – mit eindeutigem Standort („Sie sind hier“), gut erkennbaren Fluchtwegen und Notausgängen sowie der klaren Kennzeichnung aller Erste-Hilfe-Einrichtungen (z. B. Verbandskasten, Sanitätsraum) und Brandschutzeinrichtungen (z. B. Feuerlöscher, Brandmelder, Wandhydranten).
  • Verständliche Farbgestaltung: Grün signalisiert sichere Bereiche (Flucht- und Rettungsrichtungen), Rot kennzeichnet Feuerlöscheinrichtungen, Blau steht für ergänzende Hinweise.
  • Standardisierte Maßstäbe: Pläne müssen maßstabsgerecht und mit einem klaren Nordpfeil versehen sein, um Orientierung zu erleichtern.

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2. Verpflichtende Inhalte nach DIN ISO 23601
Jeder Flucht- und Rettungsplan muss mindestens folgende Elemente enthalten:

  • Darstellung der Gebäudestruktur (Grundriss oder Etage)
  • Verlauf der Fluchtwege in Pfeilrichtung
  • Position Notausgänge
  • Sammelstellen, Erste-Hilfe-Einrichtungen, Feuerlöscher, Brandmelder
  • Standortkennzeichnung („Sie befinden sich hier“)
  • Hinweis auf das Verhalten im Brandfall und bei Unfällen
Optional, aber empfehlenswert sind:
  • Telefonnummern von Sicherheitsverantwortlichen oder Rettungsdiensten
  • Zusatzhinweise für Personen mit eingeschränkter Mobilität

3. Platzierung und Lesbarkeit
Nach DIN ISO 23601 müssen Flucht- und Rettungspläne:

  • Auf Augenhöhe (ca. 1,60–1,80 m) angebracht werden
  • An zentralen Orten wie Eingängen, Aufenthaltsräumen und Fluren gut sichtbar sein
  • Beleuchtet oder langnachleuchtend ausgeführt sein, falls eine Notbeleuchtung fehlt

Die Lesbarkeit spielt eine zentrale Rolle: Schriftgrößen, Linienführung und Kontraste müssen auch unter Stressbedingungen gut erkennbar sein. Besonders in Produktionshallen oder großen Lagerbereichen empfiehlt sich der Einsatz von vergrößerten Plänen oder zusätzlichen Detailausschnitten, um eine schnelle Orientierung zu gewährleisten.

4. Pflege und Aktualisierung
Ein weiterer Kernpunkt der Norm ist die regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung.
Sobald sich Raumaufteilungen, Nutzungseinheiten oder Vorschriften ändern, muss der Flucht- und Rettungsplan angepasst werden. Unternehmen sollten daher mindestens einmal jährlich prüfen, ob ihre Pläne noch dem aktuellen Stand entsprechen.

❗ Warum die DIN ISO 23601 so wichtig ist

In vielen Betrieben werden Flucht- und Rettungspläne noch „nach Gefühl“ erstellt – mit individuellen Symbolen oder uneinheitlicher Farbgebung. Das kann im Ernstfall fatale Folgen haben, wenn Mitarbeitende oder Besucher die Pläne nicht intuitiv verstehen.

Die DIN ISO 23601 sorgt für Standardisierung und damit für Sicherheit. Wer sich daran hält, stellt sicher, dass seine Fluchtwegkennzeichnung:

  • international verständlich,
  • rechtlich abgesichert und
  • im Notfall wirksam ist.

Gerade Unternehmen mit internationalen Mitarbeitenden oder mehreren Standorten profitieren von dieser Einheitlichkeit: Alle Personen erkennen auf einen Blick, wie sie sich im Gefahrenfall richtig verhalten.

📏 Professionell erstellte Flucht- und Rettungsplan bei Schilder Klar

Jedes Gebäude ist anders – und genau deshalb braucht es individuelle Flucht- und Rettungspläne, die exakt auf die räumlichen Gegebenheiten und betrieblichen Abläufe abgestimmt sind. Bei Schilder Klar erhalten Sie eine maßgeschneiderte Lösung, die alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt – von der DIN ISO 23601 über die ASR A1.3 bis hin zur ASR A2.3.

Unser Team erstellt Ihren Flucht- und Rettungsplan auf Basis Ihrer Gebäudegrundrisse, Raumfunktionen und Nutzungszonen. Wir berücksichtigen dabei:

  • Die optimale Platzierung der Fluchtwegsymbole
  • Die richtige Beschilderung sämtlicher Notausgänge
  • Die Einbindung der notwendigen Sicherheitskennzeichnung
  • Sowie alle relevanten Vorschriften

Ob für Industriehallen, Bürogebäude, Schulen oder Logistikzentren – mit einem individuellen Flucht- und Rettungsplan von Schilder Klar erhalten Sie nicht nur ein normgerechtes Sicherheitsdokument, sondern auch ein Stück Sicherheit, das Leben retten kann.

Schicken Sie uns jetzt Ihren Grundriss für ein unverbindliches Angebot an zeichenbuero@schilder-klar.de oder rufen Sie uns an.

Damit Ihre Flucht- und Rettungspläne dauerhaft aktuell und übersichtlich bleiben, bieten wir bei Schilder Klar praktische Ergänzungen für die einfache Nachrüstung oder Aktualisierung an. Mit unserer aufklebbaren Legende nach DIN ISO 23601 kennzeichnen Sie Ihre Pläne schnell und sauber, wenn Inhalte ergänzt oder erneuert werden müssen. Für einzelne Anpassungen – etwa das Nachrüsten von Symbolen wie Feuerlöscher, Notausgang oder Sammelstelle – eignen sich unsere Minisymbole nach DIN ISO 23601 und DIN EN ISO 7010.

So halten Sie Ihre Sicherheitsdokumentation immer auf dem aktuellen Stand – einfach, normgerecht und ohne kompletten Neudruck.

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🏭 Integration in das betriebliche Sicherheitskonzept

Flucht- und Rettungspläne sind kein isoliertes Dokument, sondern Teil eines umfassenden Sicherheits- und Evakuierungskonzepts. In Verbindung mit regelmäßigen Evakuierungsübungen, klaren Verantwortlichkeiten und normgerechte Fluchtwegkennzeichnung entsteht ein ganzheitliches System, das im Ernstfall funktioniert.

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Ergänzende Tipps aus der Praxis
  • Verwenden Sie langnachleuchtende Materialien nach DIN 67510 für dauerhafte Sichtbarkeit – auch bei Stromausfall oder starker Rauchentwicklung
  • Achten Sie auf kontrastreiche Farbgebung (z. B. grün-weiß auf hellem Hintergrund)
  • Lassen Sie Ihre Pläne nach Änderungen im Gebäude digital aktualisieren
  • Kombinieren Sie Wandpläne mit Fluchtwegbeschilderung, Fahnen- und Winkelschildern um Orientierung auch bei Rauch oder Dunkelheit zu gewährleisten

❗ Fluchtwegbeschilderung nach Norm – so kennzeichnen Sie richtig

Sicherheit entsteht nicht nur durch den Flucht- und Rettungsplan an der Wand, sondern vor allem durch eine klar erkennbare Fluchtwegkennzeichnung im gesamten Gebäude. Nur wenn Beschilderung, Symbole und Positionen den geltenden Normen entsprechen, finden Menschen im Notfall den richtigen Weg ins Freie. Die folgenden Punkte zeigen, wie Sie Ihre Flucht- und Rettungswege korrekt kennzeichnen und anbringen.

1. Bestandteile einer korrekten Fluchtwegkennzeichnung
Eine vollständige Fluchtwegbeschilderung orientiert sich am Verlauf der tatsächlichen Rettungswege und ergänzt den Flucht- und Rettungsplan visuell. Dazu gehören:

  • Deutlich sichtbare Fluchtweg- und Notausgang-Schilder
  • Kennzeichnung der Sammelstellen, Feuerlöscher und Erste-Hilfe-Einrichtungen
  • Ergänzende Hinweise zum Verhalten im Brandfall oder bei Unfällen

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Alle Informationen müssen übersichtlich, leicht verständlich und auch unter Stressbedingungen sofort erfassbar sein.

2. Gestaltung nach ASR A1.3
Die Farbgebung, Symbolik und Größen der Sicherheitskennzeichnung sind in der ASR A1.3 festgelegt. Das Fluchtweg Piktogramm nach DIN EN ISO 7010 zeigt einen laufenden Menschen mit Richtungspfeil auf grün-weißem Grund – das internationale Symbol für den sicheren Weg ins Freie.

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In unserem Blogbeitrag Fluchtwege richtig kennzeichnen finden Sie weiterführende Hinweise zur optimalen Ausrichtung und Anbringung von Rettungszeichen und Fluchtwegbeschilderung.

3. Anbringung nach ASR A2.3
Die Position der Schilder entscheidet über ihre Wirksamkeit. Laut ASR A2.3 müssen Flucht- und Rettungsweg-Schilder:

gut sichtbar über Türen, Gängen und Kreuzungen angebracht werden auch bei Stromausfall deutlich erkennbar sein (z. B. durch langnachleuchtende Materialien) in längeren Fluren regelmäßig wiederholt werden, um Orientierung zu bieten

In Bereichen mit eingeschränkter Sicht – etwa in Industriehallen, Lagerbereichen oder Parkhäusern – empfehlen sich Fahnen- und Winkelschilder, die aus mehreren Blickrichtungen wahrgenommen werden können.

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Mehr dazu erfahren Sie im Blogbeitrag Verändern Sie Ihren Blickwinkel mit Fahnen-, Winkel- und Prismenschildern.

❓ Was gehört wohin? Die richtige Platzierung der Schilder

Eine effektive Sicherheitskennzeichnung hängt nicht nur vom Design, sondern vor allem vom Standort ab. Beachten Sie folgende Richtlinien:

  • Über jeder Tür im Verlauf des Fluchtweges: Piktogramm mit Richtungspfeil
  • An Kreuzungen: Wiederholung des Symbols mit Pfeilrichtung
  • An jedem Notausgang: Hinweisschild „Notausgang“ mit Fluchtsymbol
  • In Aufenthaltsräumen und Fluren: gut sichtbarer Flucht- und Rettungsplan an der Wand

📣 Fazit: Sicherheit beginnt mit Klarheit

Ein korrekt geplanter und beschilderter Fluchtweg ist keine Formsache, sondern eine Lebensversicherung für Mitarbeitende und Besucher. Unternehmen, die in hochwertige Fluchtwegkennzeichnung investieren, handeln nicht nur gesetzeskonform, sondern schaffen Vertrauen und Sicherheit.

Handeln Sie jetzt: Prüfen Sie Ihre bestehenden Flucht- und Rettungspläne oder lassen Sie sich von unserem Team beraten.

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